Der Bio-Landkreis Lüchow-Dannenberg

Im Landkreis Lüchow-Dannenberg leben 49.178 Menschen (Stand 2022). Mit einer Fläche von 1.223 km² und 40 Einwohner/innen pro km² gilt der Landkreis als sehr dünn besiedelt. Das Landschaftsbild ist geprägt von landwirtschaftlich betriebenen Flächen, großen Waldgebieten im Westen und Osten, den Höhenzügen Drawehn und Höhbeck und den Flussauen von Elbe und Jeetzel. Touristen zieht es in die Region für Radwandertouren entlang der Elbe oder über die Dörfer, von denen rund 100 sogenannte Rundlingsdörfer sind,  eine mittelalterlichen Siedlungsform, die hier in einzigartig vielfältiger Weise erhalten ist.

Die Ernährungswirtschaft ist im Landkreis Lüchow-Dannenberg ein sehr wichtiger Wirtschaftssektor. In der Region sind insgesamt 551 landwirtschaftliche Betriebe angesiedelt. Von den insgesamt 58.736 Hektar landwirtschaftlicher Fläche waren im Jahr 2023 11.958 Hektar – also 20 Prozent – ökologisch bewirtschaftet.[1] Dies entspricht 7,3 Prozent der ökologischen Fläche von ganz Niedersachsen.

Somit gilt die Region mit seinen mehr als 100 ökologischen landwirtschaftlichen Betrieben angebotsseitig als sehr aktiv im Ökolandbau. Auch in der Vermarktung gibt es aktuell sieben Betriebe der Solidarischen Landwirtschaft (SoLaWis), 28 Hofläden mit Direktverkauf, acht Verkaufsautomaten für die Nahversorgung sowie zwei fest installierte Verkaufswagen von landwirtschaftlichen Betrieben. Andererseits finden sich in der Gastronomie und der Gemeinschaftsverpflegung tatsächlich wenig regional erzeugte Bio-Nahrungsmittel auf der Speisekarte.

Insgesamt zeigt sich eine hohe Bereitschaft bei den regionalen Akteurinnen und Akteuren, sich für eine regionale Ernährung mit einem festgelegten Bio-Anteil einzusetzen. Der Kreistag hat beschlossen, dem „Netzwerk für Bio-Städte, -Gemeinden und Landkreise“ beizutreten, um sich mit anderen Kommunen zu dem Thema verstärkt austauschen, um voneinander lernen zu können. Als konkretes Projekt verfolgt der Landkreis die Erhöhung des regionalen Bio-Lebensmittelanteils in der warmen Schulverpflegung sowie an den Schulkiosken der kreiseigenen Schulen.