
München
München ist bereits seit 2006 per einstimmigem Beschluss des Münchner Stadtrates Biostadt und gehört damit zu den Vorreiterinnen für mehr Bio in Kommunen in Deutschland.
Die Biostadt München
Seit 2006 arbeitet der Fachbereich mit vielen Aktivitäten, Projekten und Partner*innen daran, die Ernährungswende in München voranzutreiben – sei es in Kindertageseinrichtungen und Schulen, in der Individual-Gastronomie oder den städtischen Kantinen. Ein zentrales Ziel der Biostadt München ist es, den Anteil von Lebensmitteln in Bio-Qualität im Bereich der Außer-Haus-Verpflegung kontinuierlich zu erhöhen und insgesamt das Verpflegungsangebot nachhaltiger zu gestalten.
Die Stadt München ist in vielen Bereichen für Verpflegung zuständig. Dazu gehören die städtischen Einrichtungen wie Kitas, Schulen und Senior*innenheime, die Kantinen für die eigenen Mitarbeiter*innen, Großveranstaltungen, Empfänge, Konferenzen, Workshops und vieles mehr.
Die steigende Nachfrage nach biologischen Lebensmitteln, das zunehmende Interesse der Konsumierenden an der Produktionsweise der Lebensmittel, an der regionalen Herkunft und an den sozialen, gesundheitlichen und ökologischen Auswirkungen unserer Lebensweise hier bei uns und weltweit waren wichtige Gründe für das Engagement. Seit 2012 gehört München zu dem Netzwerk der Biostädte Deutschland.
Im Jahr 2021 beschloss der Münchner Stadtrat neue Vorgaben, um das Verpflegungsangebot im städtischen Wirkbereich nachhaltiger zu gestalten. Es soll stadtweit ein Bio-Anteil bei der Verpflegung von mindestens 60 Prozent erreicht werden – möglichst aus der Region. Der Stadtratsbeschluss umfasst sämtliche Verpflegungsanlässe in städtischer Zuständigkeit und ist daher verbindlich für alle Referate und städtischen Einrichtungen.
Projekte und Aktionen in München
- Im Haus der Kost arbeiten Akteur*innen der Ernährungsbranche und die Stadt München gemeinsam daran, den Einsatz von regionalen, saisonalen Bio-Lebensmitteln in der Außer-Haus-Verpflegung zu erhöhen. Das Beratungszentrum begleitet, coacht und berät kostenlos Küchenteams der Gemeinschaftsgastronomie, vernetzt und koordiniert Bio-Initiativen und andere relevante Akteur*innen und wird so zur Drehscheibe der Aktivitäten für eine Ernährungswende. Zum Haus der Kost
- Förderung von Initiativen und Organisationen, die die Ziele der Biostadt München teilen. Die geförderte Projektstelle „Ökologisch Essen“ des Bund Naturschutz (BN) in München hat beispielsweise eine Karte entwickelt, die Münchner*innen die Suche nach Bio-Anbieter*innen in München maßgeblich erleichtert. Sie ist online zu finden unter https://biobeidir.de
- Die Stadt München ist seit 2013 Fairtrade Stadt und engagiert sich gemeinsam mit Vertreter*innen der Zivilgesellschaft, der Kirchen sowie von Fair-Handels-Organisationen und Weltläden den fairen Handel in München voranzubringen.
Durch das Kooperationsprojekt „Bio für Kinder“ mit der Tollwood GmbH konnte nachgewiesen werden, dass Bio bei optimiertem Küchenmanagement und nachhaltiger Speiseplangestaltung nur geringe Mehrkosten verursacht. In der Kita-Verpflegung der Landeshauptstadt werden mehr als 60% Bio eingesetzt. Bei der Umsetzung werden die Kitas begleitet und beraten.
Erfahrungen der Biostadt München
Es muss deutlich gemacht werden, dass Stadtratsbeschlüsse verbindliche Vorgaben sind. Allerdings reichen ein Beschluss oder eine Absichtserklärung nicht aus. Bei der Umsetzung der Vorgaben sollten die Küchen aktiv begleitet und befähigt werden, die Vorgaben im Alltag auch bewerkstelligen zu können. Die auftretenden Probleme sollten situationsspezifisch betrachtet und gelöst werden. Auch in zäh laufenden Projekten dranzubleiben und unterstützende Kooperationspartner ins Boot zu holen, zahlt sich aus!